Der kleine Vogel

Autor:

Dieses Gedicht habe ich selbst verfasst

Seht den kleinen Vogel ihr,
der im Käfig sitzet hier?
Den man hält wegen seinem bunten Gefieder,
und den holden Tönen seiner Lieder.

Am Tag, vor Publikum, zum guten Schein,
stolziert er vergnügt durch sein Heim,
präsentiert seine Brust, sein Federkleid, aber auch Krallen,
und trellert und pfeifet fröhlich zu ihrem Gefallen.

Am Abend, wenn er ist endlich allein,
wird es jedoch ganz anders sein,
dann blickt er mit einem Ausdruck bitter,
von Freiheit träumend durch das eisern Gitter.

Er malt sich in Gedanken aus,
wie es wär, käm er aus dem Käfig raus,
dann würd er spüren in seinen Flügeln den Wind,
während er sauset durch den Himmel geschwind.

Wenn dieser Traum würd wahr irgendwann,
läge die endlose Welt vor ihm sodann,
dann könnt er selbst darüber bestimmen,
wann er will fröhlich heit´re Lieder singen.

Nach wenigen sehnsüchtigt Augenblicken jedoch,
endet die Träumerei und hinterlässt ein tiefes Loch,
in seiner schmerzend Brust, als er muss erkennen,
dass er nie wird wirklich frei sein können.