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Der Fremde
Autor:
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Dieses Gedicht habe ich selbst verfasst
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Es klopft ganz laut an uns´rer Tür,
ich öffne und ein Fremder steht vor mir,
er sagt, er wär in großer Not,
er bittet um Unterkunft, er bittet um Brot.
Ich betrachte ihn nun ganz genau,
und mich stößt ab, was ich schau,
die Haare zerzaust, die Haut ungepflegt,
die Kleider zerrissen, die Züge verlebt.
Ich denk warum ich so einen sollt,
in mein Haus lassen und wollt,
ihn fortschicken, ohne daran zu denken,
an ihn mein Erbarmen zu verschenken.
Doch als ich wollt sagen,
er sollt geh´n und woanders fragen,
sah ich die Leere in Augen und Mund,
sodass ich hielt inne für noch eine Sekund.
Sollt ich ihm wirklich meine Hilfe verwehren?
Wieviel müsst ich den entbehren,
wenn ich ihn ließ zu mir herein?
Es würde doch nur eine Kleinigkeit sein.
Er würd bewohnen eine Ecke in uns´rem Heim,
und er würd Gast an uns´rem Male sein,
so biet ich an, er könnt verbringen eine Nacht,
bei uns, was ihn sichtlich glücklich macht.
Er danket mir am nächsten Morgen,
dass ich ihm genommen seine Sorgen,
für einen kurzen Augenblick,
der für ihn ist gewesen pures Glück.
Durch dies Erlebnis ich schritt zur Tat,
wenn mich fortan ein Hilfloser bat,
so helf´ ich durch kleine unbedeutend Gaben,
denen, die im Leben nichts mehr haben.
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